Kabel sind egal ?
Minimale Klangveränderungen…
Kabel sollten nach ihrer Neutralität und nicht nach ihren Klangveränderungen bewertet werden.
Es ist absolut erstaunlich wie viele hochpreisige und dennoch physikalisch völlig falsch konstruierte Audiokabel heutzutage noch am Markt zu finden sind.
Während es für die Beschreibung von Verzerrungen, die das Kabel dem Audio-Signal hinzufügt, einige komplizierte physikalische Begründungen gibt, sind die grundsätzlichen Mechanismen, die für den Klangunterschied zwischen Kabeln verantwortlich zeichnen, leicht zu beschreiben. Durch Verstehen des Nachfolgenden und durch Hörvergleiche zwischen verschiedenen Kabeln können Sie leicht die Fähigkeit erlernen, einen Kabelaufbau richtig zu beurteilen.
Sie können vorhersagen ob es sich lohnt, sich mit einem bestimmten Kabel näher zu befassen, verschließen Sie sich nicht vor neuen Möglichkeiten, und erlernen Sie eine wohlbegründete Skepsis !!!
Wunder sind „zum Zeitpunkt des Erlebens noch unerklärbare Tatsachen".
Die Erde ist keine Scheibe, Blitz und Donner werden nicht von allmächtigen Wesen erzeugt, der Mensch stammt nicht von Adam und Eva ab, Naturheilkunde ist kein Hexenwerk, radioaktive Strahlung ist ungesund und Elektroakustik ist Physik ……..
J.E.
Der Skin-Effekt ist eines der bedeutendsten Probleme bei Kabeln. Dieser vielfach falsch gebrauchte Begriff bezieht sich auf ein tatsächlich auftretendes Phänomen.
Oft wird geglaubt, daß sich der Skin-Effekt auf einen Leistungsverlust bezieht, und da der 3-dBPunkt (Leistungshalbierung) für ein Kabel typischerweise bei 50 KHz liegt, fehlt das Verständnis dafür, daß sich der Skin-Effekt bereits im hörbaren Bereich (20-20.000 Hz) auswirkt.
Tatsächlich ist es aber so, daß der Skin-Effekt, lange bevor er zu einem Leistungsverlust führt, bereits Änderungen bei den Werten für Widerstand und Induktivität verursacht hat. Diese Änderungen führen dazu, daß verschiedene Frequenzen auf verschiedene Widerstände treffen, die wiederum - je nach Entfernung von der Oberfläche - des Leiters, verschieden groß ausfallen,
Wenn ein einzelner Leiter einen zu großen Querschnitt besitzt, wird der Skin-Effekt dazu führen, daß verschiedene Spektralanteile des Audio-Signals sich auch unterschiedlich verhalten. Bei jeder beliebigen Frequenz werden unterschiedliche Anteile des fließenden Stroms auf unterschiedliche elektrische Kabelparameter treffen.
Im Ergebnis führt das dazu, daß besonders die kritischen höherfrequenten Signalanteile verschmiert klingen.
Das Ohr vermißt die Details, bemängelt den dumpfen Klang, vermißt die Offenheit, und die "Bühne" klingt flach. Die Signalenergie ist nach wie vor vorhanden, der Frequenzgang wurde nicht verändert, aber der Informationsgehalt des Signals wurde auf eine Weise beeinflußt, daß man glaubt, der Mittelton-Bereich habe die Oberwellen verloren.
Es gibt eine Standardformel, mit der sich ein Stromabfall von 1/e (=63%) über dem Querschnitt eines Kupferleiters ausrechnen läßt.
Sie lautet 1 /e = 0,0661: Wurzel aus Frequenz, (m).
Daraus errechnete sich z.B. bei einer Frequenz von 20.000 Hz eine Stromreduzierung von 63% bei einer Eindringtiefe von 0.467 mm und eine Auslöschung bei 0.934 mm (18 AWG).
Allerdings beschreibt diese Formel nicht, bei welcher Frequenz der Skin-Effekt hörbar wird. Sorgfältige Versuche ergeben, daß hörbare Störungen bereits bei einer geringeren Eindringtiefe auftreten.
Es ist somit falsch anzunehmen, daß ein Verlust von 63% eine akzeptable Größenordnung darstellt.
Es gibt eine Lösung für die Problematik des Skin-Effekts: die Verwendung eines Leiters nämlich, dessen Querschnitt gerade so knapp bemessen ist, daß die Stromreduzierung zur Mitte des Leiters hin sich gar nicht auswirken kann.
Ein Querschnitt von 0.8 qmm ist etwa der größte Durchmesser, bei dem Skin-Effekt Anomalien nicht hörbar werden.
Wesentlich dünnere Leiter bedeuten keine weitere Verbesserung, die nachfolgend aufgeführte Problematik käme aber voll zum Tragen.
Der Silberdraht, der in GERMAN HIGHEND-Kabeln im relevanten Hochmitteltonbereich zum Einsatz kommt, hat im Maximum 0,75 qmm.
Nicht mehr Probleme verursachen, als wir lösen können !!!!
Da ein einzelner 0.8 qmm starker Leiter als Lautsprecherkabel also nicht ausreicht, besteht die Aufgabe darin, einen größeren elektrischen Querschnitt zu erzeugen, ohne sich dabei neue Probleme einzuhandeln.
Wenn wir nun ein Bündel mit vielen dünnen Leitern nehmen und in einem Kabelstrang vereinen, wird der gesamte KabeIstrang den Gesetzen des Skin-Effektes unterworfen sein, d.h. auf der Oberfläche fließen hochfrequente Ströme sehr gut, während mit zunehmender Eindringtiefe nur noch niederfrequente Ströme fließen.
Das Resultat dieser Phasenverschiebungen haben wir oben behandelt.
Leider ist es darüber hinaus auch so, daß die einzelnen Litzen und Stränge in einem Kabelbündel nicht immer gleich geordnet verlaufen. Zu Beginn des Kabels sind die Leiter über den Querschnitt anders verteilt als in der Mitte oder am Ende des Kabels. Das hat zur Folge, daß der Strom tausendfach "springen' muß, um mit seinen hochfrequenten Anteilen wieder an der Oberfläche zu fließen. Nun sind aber benachbarte Litzen keineswegs perfekt leitend nebeneinander angeordnet: Anpreßdruck und Oxidation fügen komplizierte elektrische Ersatzschaltbilder ein, deren filternde Wirkung von großem Einfluß auf den Klang ist.
Umweltprozesse (besonders bei Auto-HiFi) führen außerdem zu einem ausgeprägten Alterungsprozeß, so daß sich die akustischen Eigenschaften im Laufe der Zeit noch verschlechtern.
Magnetische Induktion ist ein anderes ernstes Problem
Jeder stromdurchflossene Leiter ist bekanntlich von einem Magnetfeld umgeben. Bei benachbarten Leitern agieren diese Felder dynamisch untereinander in einer Weise, daß - auf der Molekularebene - die einzelnen Leiter von benachbarten Feldern "moduliert' werden. Dabei sind die stärksten Felder den tiefen Frequenzen zugeordnet, da diese mit einer größeren elektrischen Energie transportiert werden. Diese Felder modulieren die anderen Leiter, und diese modulieren insbesondere die hochfrequenten Signalanteile. Dadurch ändert sich auch der mechanische Andruck benachbarter Leiter, und der überspringende Strom in einem Leiterbündel wird ebenfalls moduliert. Gute-Kabel verwenden eine als Hyperlitz bezeichnete Anordnung der Leiter, die gegenseitige magnetische Induktion auf ein fast bedeutungsloses Minimum reduziert. Inzwischen ist sicherlich auch klar geworden, weshalb die meisten Guten-Kabel aus "starren" Leitern bestehen und keine Litzen-Bündel enthalten.
Der starre Leiter kennt keine Probleme der mechanischen Modulation.
Magnetische Induktion ist übrigens der Hauptgrund dafür, daß das als "Biwiring' bezeichnete getrennte Versorgen von Tief- und Hochtönern eines Lautsprechers sich so positiv auf den Gesamtklang auswirkt. Bei solchen Lautsprechern, die von einem einzigen Verstärker gespeist werden, aber über Biwiring ihr Signal erhalten, bekommt der Hochtöner seine Energie über einen Leiter, der keinerlei Modulation durch Baßsignale mehr erfahren hat.
Die Materialqualität beeinflußt ebenso dramatisch den Klang eines Kabels.
Betrachtet man die elektrische Leitfähigkeit von Kabeln, so bieten Kupfer und Silber exzellente Eigenschaften, wobei reines Silber dem reinen Kupfer überlegen ist - leider aber auch im Preis!
Versilbertes Kupfer funktioniert sehr gut im Digital- oder Videobereich, im Audiobereich allerdings haben wir wieder die oben beschriebenen Probleme, die aus der unterschiedlichen Leitfähigkeit resultieren.
Das preiswerte Kupfer ist in vielen unterschiedlichen Qualitäten erhältlich, von "reinem" Kupfer spricht man, wenn in 1 Meter eines Kupferleiters ca. 4.500 Kupferkristalle enthalten sind.
Der Strom muß dabei jeweils die Grenzen dieser Kristalle überschreiten, wobei Verzerrungen entstehen, die denen gleichen, die beim Springen des Stromes in gebündelten Litzen entstehen. Die erste Qualitätsstufe über dem hier beschriebenen Kupfer ist sauerstoff-freies hochleitendes Kupfer (OFHC), Die Art, wie diese Leiter gezogen werden, reduziert die Sauerstoffanteile auf ca. 40 ppm (im Vergleich zu ca, 235 ppm bei normalem Kupfer). Der geringere Sauerstoffanteil reduziert die Oxydation zwischen den Kupferkristallen beträchtlich und vermindert die auftretenden Störungen. Zusätzlich gelingt es bei diesem Kupfer, die Anzahl der Kristalle zu vierteln, was wiederum die Störungen reduziert. Der Klang eines OFHC Kupferkabels ist weicher, sauberer und dynamischer als das gleiche Kabeldesign mit hochreinem Standardkupfer.
Der nächsthöhere Reinheitsgrad eines Kupferkabels ist LGC oder lang-kristallines Kupfer. Diese Leiter werden mit größter Sorgfalt in einem Prozeß gezogen, der max 200 Kristalle pro Meter zuläßt. Kabel, die LGC enthalten, haben einen klar hörbaren Vorteil gegenüber OFHC-Kabel im gleichen Design.
Nochmals verbessert ist FPC Kupfer, das in einem aufwendigen Sinterprozeß als ca. 200 m langer Monokristall gezogen wird (die Kristallänge in einem MCTonabnehmersystem beträgt bis zu 1.500 m). Die Vorteile sind akustisch leicht auszumachen.
FPC könnte somit das Maß aller Dinge sein, aber neuerdings gelangt ein neuer Reinheitsgrad an Kupfer auf den Markt, es heißt FPC-6 und hat lediglich 1% der Unreinheiten von FPC.
Diese Unreinheiten in hochreinem (99.997%) Kupfer sind Silber, Eisen und Schwefel mit einigen Anteilen von Antimon, Aluminium und Arsen.
FPC-6 hat einen Reinheitsgrad von 99.99997% Kupfer mit lediglich 19 ppm Sauerstoff, 0.25 ppm Silber und weniger als 0.05 ppm von anderen Unreinheiten. Diese Verbesserung wirkt sich dramatisch aus - und das Ohr ist das ausschließliche Meßinstrument für die Grenzen solch chemischer Höchstleistungen.
Wenn Kupfer erst einmal einen solchen Gütegrad erreicht hat, ist eine weitere klangliche Verbesserung nur noch durch den Einsatz von langkristallinem, hochreinem Silber möglich.
FPS Silber ist hier ein überlegenes Material.
Leider ist es sehr teuer, aber die resultierende Transparenz, Klangfarben und Klangtreue sind unvergleichlich.
Die Bedeutung des gesamten Lautsprecherkabelaufbaus
Wir haben bisher die Problematik des einzelnen Leiters betrachtet. Die Anordnung einer Vielzahl von Leitern ist aber ebenfalls von Bedeutung. Wenn diese Nachbarschaft nicht - im mechanischen Sinne - gleichmäßig verläuft, dann verhalten sich die elektrischen Eigenschaften des Kabels ebenso ungleichmäßig mit dem Ergebnis, daß das Signal gestört wird.
Die Anordnung der Leiter kann parallel oder spiralförmig gedreht sein, wobei jede dieser Anordnungen ihre bestimmten Qualitäten hat: Parallele Konstruktionen sind gut aber teuer! Spiralen haben ein besonders gutes 1 IF-Unterdrückungs-Vermögen und haben ein günstiges Verhältnis zwischen Induktivität und Kapazität.
Ein Kabel kann zwei oder mehrere Leiter haben, die Anordnung dieser Leiter bestimmt deren magnetisches Verhalten untereinander in Verbindung mit Kabelkapazität und Kabelinduktivität.
Manche Leute glauben, daß Kapazität und Induktivität die einzigen wichtigen Kenngrößen beim Kabeldesign sind. Dem ist natürlich nicht so!
Dennoch bestimmt das Filternetzwerk, daß aus diesen passiven Werten zusammengesetzt ist, den Frequenzgang und - was viel schlimmer ist den Phasengang des Kabels. Obwohl Induktivität und Kapazität keineswegs magische Kenngrößen des Kabels sind, achtet man bei der Entwicklung doch sehr darauf, daß beide Werte so klein wie möglich sind.
Es gibt eine Theorie im Bereich des Kabeldesigns die aussagt, daß die Impedanz des Kabels der Impedanz des Lautsprechers angepaßt werden soll.
Das kann nicht gelingen!
Obgleich die Impedanz-Anpassung ein gültiges Konzept ist, wie die Vorlesung "Leitungstheorie" jedem Ingenieurstudenten quälend deutlich gemacht hat, besteht doch die korrekte Anpassung darin, daß sämtliche Impedanzen (also Wirk- und Blindwiderstände) des Übertragungswegs angepaßt werden.
Verstärker haben keinen Ausgangswiderstand in der Größenordnung des Eingangswiderstandes eines Lautsprechers (tatsächlich versucht der Verstärkerentwickler genau das Gegenteil zu erreichen), und Lautsprecher haben alle eine vollkommen unterschiedliche Eingangsimpedanz, die sich zudem noch über der Frequenz ändert.
NF-Kabel-Aufbau (Cinch, XLR usw.)
Wenn Sie nicht den ersten Teil dieser Studie gelesen haben, dann sollten Sie das jetzt nachholen. Viele der beschriebenen Probleme existieren in Applikationen von sowohl niedrigen als auch hohen Spannungspegeln. Jedoch unterscheidet sich die Bewertung der Probleme ein wenig.
In Niederspannungs-Kabeln gibt es weiterhin den Skin-Effekt, elektrische Induktion, magnetische Induktion und Materialprobleme.
Der Effekt der mechanischen Modulation ist jedoch - proportional der geringen fließenden Energie - bedeutend reduziert.
(geringere Energiemengen > schwächeres Magnet-u.Induktionsfeld)
Dagegen ist jedoch das elektrische Verhalten des Dielektrikums (Isolierung) von weitaus größerer Bedeutung.
Das dielektrische Verhalten bestimmt, wie gut oder schlecht ein bestimmtes Material elektrische Energie absorbiert oder durchläßt, und dies hat einen großen Effekt auf die Musik.
Der technische Begriff "Dielektrizitätskonstante" beschreibt leider nicht hinreichend genau reproduzierbar, was die Auswirkung auf das Musiksignal eigentlich ausmacht. Überlegungen zu Ausbreitungsgeschwindigkeit und Dämpfungsverhalten sind da etwas hilfreicher. Das Problem des unterschiedlichen Dielektrikums besteht eigentlich darin, daß die Isolierung nächst dem Leiter wie ein Kondensator wirkt. Darin speichert diese Isolierung Energie, um sie dann wenig später wieder abzugeben. Der ideale Leiter hat daher keine andere Isolierung als ein ihn umgebendes Vakuum. Wenn aber ein festes Material zur Isolierung verwendet werden muß, soll es elektrisch "unsichtbar' sein. Je weniger Energie es aufnimmt, um so besser. Die Energie, die absorbiert wird, sollte auch absorbiert bleiben (also z.B. in Wärme umgewandelt werden), und die Energie, die wieder reflektiert wird, sollte mit so wenig Phasenverschiebung wie möglich reflektiert werden - und zwar über dem gesamten Frequenzbereich.
Die gebräuchlichsten Isolierungen sind PVC, Polyäthylen, Polypropylen und Teflon. Diese können mit Luft aufgeschäumt oder auf eine Weise am Leiter angebracht werden, die eine maximale Luftmenge mit einschließt. Sowohl das Material als auch seine Anwendung bestimmen auf dramatische Weise die Leistungsfähigkeit eines Gerätekabels. PVC ist das einfachste Isolationsmaterial, da es am meisten absorbiert. Polyäthylen, das am häufigsten gebrauchte Material, absorbiert weniger Energie und verursacht weniger Störungen. Polypropylen ist elektrisch "härter' und hat ein besseres akustisches Verhalten. Teflon ist das beste erhältliche Standardmaterial.
Die Kabelkapazität ist als Kenngröße wichtiger für NF- als für Lautsprecherkabel. Dafür gibt es zwei Gründe: Wenn ein langes, hochkapazitives NF-Kabel benutzt wird, sind viele Vorverstärker nicht mehr in der Lage, das Kabel mit Energie zu versorgen. Die resultierenden Störungen entstehen nicht im Kabel, sondern werden durch den Gebrauch dieses Kabels verursacht.
Der andere Grund für die Bevorzugung eines Kabels mit niedriger Kapazität ist der, daß eine große Kabelkapazität ein elektrisches Feld zwischen dem positiven und dem negativen Leiter aufbaut, was bedeutet, daß mehr Energie in das dielektrische Material fließt.
Wichtige Fakten über Kabel
Faktum:
Wie alle Audio-Komponenten benötigen auch Kabel eine "Einspielzeit". Kabel werden ihre klanglichen Eigenschaften verbessern, nachdem sie ca. zwei Wochen in Betrieb gewesen sind. Noch etwa dieser Zeit stabilisiert sich das elektrische Verhalten des Dielektrikums, ein Effekt, der bei den elektrischen Komponenten der Anlage ebenso auftritt.
Faktum:
Alle Kabel sind richtungsabhängig im Gebrauch, Das gilt vom einfachsten Kupferkabel aus dem Baumarkt bis zum teuersten Silberleiter. Normalerweise sind Kabel so markiert, daß man sie in der optimalen Stromflußrichtung einsetzen kann. Sollte das nicht der Fall sein, hilft nur eins: Probehören! Der Unterschied wird klar in Erscheinung treten. In einer bestimmten Richtung eingesetzt, klingt das Kabel entspannter, angenehmer und glaubwürdiger. Bis ins Letzte ist dieses Phänomen noch nicht geklärt. Soviel weiß man aber jetzt schon, daß nämlich beim Ziehen eines Drahtes die Kristallstruktur unsymmetrisch wird und dadurch zu einem unterschiedlichen, richtungsabhängigen elektrischen Verhalten führt.
Faktum:
Viele hochwertige Lautsprecher können per "Bi-wiring" betrieben werden. Ein dafür geeigneter Lautsprecher hat getrennte Eingänge für Tieftöner und Mittel-/Hochtöner.
Bi-wiring setzt man ein, damit die durch das Tiefton-Signal im Kabel verursachten Störungen stark verringert werden.
In einem Bi-wireBetrieb trägt dasjenige Kabel, das zum Hochtöner führt, nicht mehr die Last des Magnetfeldes, das mit tiefen Frequenzen in Zusammenhang steht.
Es ist wichtig, daß man den Vorteil des Biwiring ausnutzt, wenn der Lautsprecher-Entwickler die Möglichkeit dazu gegeben hat.
Übrigens:
Wenn Sie die gräßlichen vergoldeten Blechbrücken benutzen, die mitunter zum Biwire-Lautsprecher gehören, kann es sein, daß der Lautsprecher schlechter klingt, als wenn er nur einen Eingang hätte !!!
Nutzen Sie die Möglichkeit des Biwirings !!!
Sie benutzen ja auch nicht die billigen Beipackkabel, die häufig selbst bei hochwertigen Komponenten im Karton liegen....
Die Investition in teure Biwiring-Adapter ist sicher klanglich besser als die Blechbrücken, kann im Vergleich zu korrekten Biwiring-Kabeln aber wohl eher als physikalischer Unsinn und Geldmacherei bezeichnet werden.
In der Stereoanwendung mit Cinch Steckern entstehen bei der räumlichen Trennung der Masseleitungen (L/R) der 2 Kabel neue Probleme, die beim 5-pol DIN-Stecker mit einem Masse-Pin und gemeinsamem Schirm für beide Kanäle nicht existieren. Liegen die Kabel auseinander, bilden die Masseleitungen eine Schleife, in die fremde Wechselmagnetfelder z.B. Brummen induzieren können, oder Hochfrequenzstörungen verursachen.
Einige Gerätehersteller verwenden deshalb immer noch die „guten alten Din-Stecker“
Dieses kann aber keine zufrieden stellende Lösung sein, da die Kontaktfläche dieser
Stecker alles andere als ausreichend ist und es zudem fast unmöglich ist, hochwertige Kabel korrekt zu konfektionieren.
Abhilfe schafft lockeres Verdrillen, wobei Windungssinn Rechts oder Links unterschiedliche Klangergebnisse liefern kann, denn die Kanäle koppeln ihre Signale miteinander unterschiedlich (eventuell unerwünschter Nebeneffekt in Stereoanwendung).
Ein Leiter funktioniert selten allein….
Damit Strom fließt, muss der Stromkreis geschlossen sein. In praktischen Anwendungen sind Kabel daher zweiadrig, nebeneinander oder koaxial angeordnet. Spezielle Kabel sind vieladrig, für die Lage der einzelnen Adern gibt es je nach Anwendung spezielle Regeln. Einerseits bestimmen die Magnetfelder um die Leiter und zwischen den beiden stromdurchflossenen Leitern den Aufbau, andererseits sind die elektrischen Felder um die Leiter für das Kabeldesign entscheidend. Unterschiedliche Beschaltung derselben mehradriger Leitungen führt in der Regel zu unterschiedlichen Ergebnissen. Mit ausgesuchten Querschnitt/Anzahl/Verwendelungen gibt es unterschiedliche Gesamtverluste.
Das Ziel ist, die Leiter so im gemeinsamen Feld zu führen, daß der übliche Verlust minimal bleibt. Ein klassisches Beispiel ist der „Schränkstab“, zwei Pakete zusammengesetzt aus mehreren Einzelleitern umwendelt eine gemeinsame Achse.
Kabel bestehen aus Metallen wie Kupfer, Silber, Aluminium, Gold, oder das metall-freie Carbon (Hersteller v.den Hul), entweder in höchster Reinheit oder Mischungen oder Kernleiter mit Überzug geeigneter Metalle. Oxide, Einschlüsse, Risse, Inhomogenitäten wirken sich negativ auf die geradlinige Elektronenbewegung aus.
Mit zunehmender Länge steigen die Wirbelstromverluste an.
Kabel schwingen und vibrieren.
Kabel sind mechanischem Druck und Schwingungen im Schallfeld ausgesetzt und reagieren mit Mikrofonie.
Wenn es zusammengedrückt wird, steigt die Kapazität, weil der Abstand der Pole sich verringert, sinkt die Spannung bei gleicher Ladungsmenge (U=Q/C).
Mit zunehmender Länge steigt die Problematik der Mikrofonie an, weil mehr Masse in Bewegung ist, Energie speichert und verzögert / träger reagiert. Auch das (weiche) Isoliermaterial ändert unter Druck seine Dichte, seine Ableitung und seine dielektischen Eigenschaften. Unter dem Einfluß einer Lautsprecherbeschallung entsteht ein heterogener externer Eingriff in viele Kabelparameter.
Kabel erzeugen Strom
Kabel haben piezoelektrische Effekte, sie erzeugen selber Spannungen aus Verunreinigungen des Isoliermaterials mit Wasser. (Luftfeuchtigkeit dringt ein).
Deshalb versiegeln manche Hersteller die Leitungen auf der Rolle bzw. die Stecker nach dem Anlöten
Mit zunehmender Länge steigt das Risiko der Piezoeffekte an.
Kabel laden sich auf.
Das Isoliermaterial lädt sich gegenüber anderen Flächen auf (z.B. Teppichboden). Dieser elektrostatische Effekt beeinflußt auch das Klangverhalten des Kabels.
Mit zunehmender Länge steigt der Effekt an.
Tendenz klanglicher Auswirkung : mehr Abstand klingt luftiger.
Kabel sind Antennen.
Sie fangen fremde elektromagnetische Felder ein. Man schützt sie mit einer Abschirmung, die unterschiedlich aufgebaut sein kann und das Ergebnis stark beeinflusst. Gegen Magnetfeldeinflüsse werden die Kabel verdrillt, gegen elektrische Felder mit Geflecht oder Folie geschirmt. Ein massiver Kupferschirm kann begrenzt auch gegen magnetische Komponenten schirmen, wenn er dick genug ist (>1mm). Wie der Verstärker auf Reste von Hochfrequenz am Eingang reagiert, ist ein anderes Kapitel...
Abschirmungen haben auch klanglich negative Effekte……
Kabel haben eine Laufrichtung,
Die sich mit der fertigungsbedingten Veränderung der Kristallstruktur und mit dem Zusammenlegen/Verseilen erklären lässt. Auch muss bei scheinbar symmetrischem Aufbau berücksichtigt werden, dass eine Kapazität zwischen dem Pluspol und allen anderen umgebenden Materieteilen sich anders verhält, als der Minus / Massepol gegenüber umgebender Materie (die als Masse / Erde aufgefasst werden darf) gleicher Polarität. Von Symmetrie im Verhalten kann also oft keine Rede sein, weil die Beschaltung der Elektronik unterschiedliche Reaktion/Probleme einbringt (Beispiel :Lautsprecherkabel). In letzter Zeit verdichten sich die Meinungen, daß das Einspielen die Laufrichtung ebenfalls prägt. Robert Harleys Forschungen zum Jitter von Laufwerken und Kabeln zeigen deutliche Laufrichtungsunterschiede bei Digitalkabeln im gemessenen Jitterwert. Unterschiede im HF-Rauschen wiesen Forschungen beim schwedischen Hersteller Supra nach. Das richtungsabhängige Verhalten bei Hochfrequenz zeigt sich auch bei der Abschirmwirkung und dient zur Erklärung der Klangunterschiede bei Audio- Anwendungen.
Abschirmungen
..können ebenfalls laufrichtungsbezogen unterschiedlich wirken, ob sie selbst stromdurchflossen sind mit dem Nutzstrom oder nur einseitig angeschlossen sind, ob sie dann stromdurchflossen sind mit dem Störsignal, welches sich dann doch noch in den Leiter einkoppelt (Stichwort : Kopplung). Rohr- oder Folienabschirmungen aus Kupfer oder Aluminium mit 100% Überdeckungsgrad oder Geflechte aus Kupfer, versilbertem Kupfer, leitfähigen Kunststoffen, auch Kombinationen aus Alufolie mit leichtem Kupfergeflecht überzogen, die Vielfalt ist überraschend und ebenso sind die Ergebnisse unterschiedlich. Daß der Schirm elementar in das elektrische Feld um den Leiter einwirkt, ebenso in das mechanische Verhalten des Kabels, hat einen bedeutenden Einfluss auf das Gesamtverhalten des Kabels. Wo bei quasi-symmetrischen Leitungen der Schirm aufgelegt wird, ist von Anwendung und Kabelmaterial/Aufbau abhängig. Koaxialkabel lassen keine Wahl, hier ist der Schirm gleichzeitig Rückleiter für das Signal und Masseverbindung. Bei mehradrigen Aufbauten übernimmt ein zum Signalleiter gleichberechtigter Draht [2] die Rückleitung/Masseverbindung und der Schirm wird an der Quelle oder am Eingang der nachfolgenden Stufe angeschlossen. Für die Abschirmwirkung ist die Qualität des Schirms entscheidend :
Überdeckungsgrad (Maximum 100%), Wandstärke und elektrische Materialparameter bis hin zur Kristallstruktur, um selbst kleinste Komponenten elektromagnetischer Wellen von den Leitern des Nutzsignals zurückzuhalten.
Da die Abschirmungen aber auch negative Einflüsse haben können (Induktivitäten, Kapatzitäten usw.), verzichten einige Hersteller (z.B.Eichmann) komplett auf Abschirmungen.
Normal:
-„klingen“ versilberte Kabel höhenlastig/agressiv
-„klingen“ Silberkabel tonal ausgewogen und natürlich
-„klingen“ Kabel aus billigem Leitermaterial unpräzise und „verwaschen“, ...teilweise gar verzerrt
-„klingen“ dicke Kabel präzise, knackig und „schlank“ im Bass, jedoch ...unpräziese und „verwaschen“ im Hoch-Mitteltonbereich
-„klingen“ dünne Kabel präzise und räumlich im Hoch-Mitteltonbereich, …jedoch unpräziser und „fetter“ im Bassbereich
-„klingen“ Litzenkabel unpräzise und „verwaschen“ im Hoch-Mitteltonbereich
-„klingen“ Massivleiterkabel räumlich präzise und detailreich
Die gleichen physikalischen Grundsätze gelten selbstverständlich auch für Stecker, Platinen, Bauteile usw.
(Teilweise können jedoch „Kabelfehler“ die Fehler der Komponenten etwas „vertuschen“, welches fälschlicher Weise als Klangverbesserung empfunden werden kann).
Hier noch einige Infos zum Thema: anklicken>>>
(Quelle: G.Hilscher, Institut für Festkörperphysik)
Tip:
Bevor Sie Ihr Geld in die Verkabelung Ihrer Anlage stecken,
schauen Sie sich erst die Frequenzweichen Ihrer Lautsprecher an.
Selbst bekannte Markenhersteller sind hier häufig übertrieben sparsam......
Eine Investition in hochwertige Silberkabel macht relativ wenig Sinn, wenn vor'm Hochtöner ein 50 Cent-Kondensator im Signalweg sitzt...
Auch sollten die Investitionen in die Kabel in Relationen zu den Fähigkeiten der vorhandenen Anlage stehen.
Ein Spoiler macht aus einem Kleinwagen keinen Rennwagen.....
Christian Reck (German Highend Silberkabel)
Jörg Erwin (A&V High End-Systems)